Tatort Küche: Gut kochen will gelernt sein

Höchstleistungen unter Zeitdruck

An der Abschlussprüfung galt es, ein Dreigangmenü nach Rezept in einer vorgegebenen Zeit zu kochen. «Ich war unglaublich nervös an diesem Tag», erinnert er sich. Was seiner Leistung keinen Abbruch tat: Er schloss als Klassenbester ab. «Im entscheidenden Moment habe ich einfach Vollgas gegeben.»  Eine Fähigkeit, die ihm auch heute noch zugutekommt. «Die Arbeit in der Küche ist anstrengend, es gibt immer wieder Tage, an denen ich auch an meine Grenzen stosse. Aber mit jeder Herausforderung werde ich besser», so Aziz Krebs. Seine Arbeit sei erfüllend, sie ergebe Sinn: «Abends weiss ich, dass ich etwas geleistet und mit den zubereiteten Mahlzeiten vielen Menschen eine Freude gemacht habe.»
Nach dem EBA-Abschluss lautet das nächste Ziel Koch mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Hierfür sind weitere zwei Jahre erforderlich. «Ich kenne die Arbeitsabläufe bereits sehr gut, bin aber nach wie vor froh, wenn ich bei Fragen oder Problemen Hilfe holen kann», bilanziert er. An seiner Arbeit gefallen ihm das gute Team sowie die wertschätzenden Feedbacks der Bewohnenden und dass alle in der Küche das gleiche Ziel vor Augen haben.


«Es ist wie im Fussball: Ein gutes Zusammenspiel und ein perfekter Pass führen zum Tor.»  

Aziz Krebs, angehender Koch EFZ

Grosse Träume

Trotz den anspruchsvollen und durchgetakteten Arbeitstagen bleibt Aziz Krebs nach seiner Schicht genügend Zeit für andere Aktivitäten. Bei warmen Temperaturen springt er in die Aare, oder er frönt einer Leidenschaft, die ihn seit seiner Kindheit begleitet: «Schon als kleiner Junge habe ich Formel-1-Rennen angeschaut und mir gewünscht, später einmal selbst hinter dem Steuer zu sitzen.» Ein Ziel, das während der Kochlehre in weite Ferne gerückt ist.  Doch so ganz aus den Augen, aus dem Sinn ist es nicht: «Vielleicht suche ich mir nach meinem Abschluss in diesem Bereich einen Job, zum Beispiel in einem Cateringunternehmen. Für Fernando Alonso zu kochen, das wäre doch was!» Für Aziz Krebs ist klar: Er will die Welt entdecken, neue Erfahrungen sammeln, im In- und im Ausland. «Das Schöne an meinem Beruf ist, dass alle Menschen auf der Welt essen. Als gelernter Koch habe ich enorm viele Möglichkeiten», freut er sich.


Tanja Aebli

Ein Tag im Leben von Aziz Krebs, angehendem Koch

7 Uhr: Mein Dienst beginnt.

  • Heute habe ich Frühschicht. Wir beginnen mit einem kurzen Briefing: Das ganze Team steht zusammen, und wir besprechen, wer wann im Einsatz ist und wo noch Unterstützung notwendig ist. Wir gehen gemeinsam die Bestellungen durch und prüfen, welche Lebensmittel in welchen Mengen vor Ort sind. Dann koche ich die Tagessuppe und beginne mit den Vorbereitungen für den Fisch, der heute serviert wird. Zuerst kläre ich ab, welche Portionen pro Stock vorgesehen sind, und mache das entsprechende Geschirr bereit. 
  • Später hole ich den Fisch aus dem Kühlschrank, würze ihn und brate ihn so an, dass er innen noch leicht glasig ist. Danach kühle ich ihn im Schockfreezer wieder ab. Kurz bevor er auf die Station geliefert wird, garen wir ihn bei 120 Grad fertig, damit er warm und in der richtigen Konsistenz bei den Bewohnenden ankommt.
  • Nach der Mittagspause holen wir die Wärmewagen und bereiten das Essen so vor, dass es auf die Station geliefert und im Speisesaal serviert werden kann. 
  • Am Nachmittag beginnt die Produktion für den nächsten Tag. Heute zerkleinere ich Gemüse für die Tagessuppe von morgen. Dann richte ich das Dessert für morgen an, sodass am Samstag nur noch dekoriert werden muss.
  • Der Tag endet eigentlich immer gleich: mit ausgiebigem Putzen, denn die Küche muss blitzblank sein.  

16.15 Uhr: Zeit, nach Hause zu gehen.

Arbeit mit Perspektive

Das Alenia kooperiert seit mehreren Jahren mit der Fachstelle Arbeits­integration Region Bern, kurz FARB AG. Die Gruppe Betriebsunterhalt der FARB AG ist an verschiedenen Alenia-Standorten und im Bärtschi­hus im Einsatz, insbesondere in den Bereichen Küche, Garten, Logistik, Entsorgung, Reinigung und Einkäufe für Bewohnende. Mehrere Personen absolvieren derzeit ein Praktikum in der Reinigung, beim technischen Dienst oder in der Gastronomie, das bei Eignung zu einer Festanstellung oder einem Ausbildungsplatz im Alenia führen kann.  
farb-bern.ch

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