Drei Fragen an René Calame

Besichtigung der Solaranlage auf dem Dach des Alenia-Hauptsitzes, die ein Pendant an der Bahnhofstrasse 43 erhalten soll. René Calame, Leiter der Abteilung Wärme und Energie der Gemeindebetriebe Muri b. Bern über eine nachhaltige Investition.

Die Schweiz soll bis zum Jahr 2050 keine Treibhausgase mehr ausstossen. Die Gemeinde Muri-Gümligen will deshalb den Anteil an erneuerbaren Energiequellen erhöhen. Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?
Der Lebensmittel-Grosshändler HACO, den man mit seiner imposanten Produktionshalle westlich vom Alenia- Hauptsitz unschwer erkennt, ist der grösste Industriebetrieb der Gemeinde Muri-Gümligen. Wir nutzen bereits für den Wärmeverbund Siloah die Abwärme, die bei der Herstellung entsteht und betreiben vier Wärmepumpen mit insgesamt 1.3 MW Leistung. Nebst der ökologischen Energiegewinnung aus Abwärme möchten wir zukünftig ebenfalls auf Biomasse und Geothermie setzen. Bei der Stromgewinnung setzen wir auf Photovoltaik-Anlagen, die wir auf öffentlichen Gebäuden wie dem Alenia einrichten. Ziel ist es, die Gemeinde mit möglichst viel Energie aus erneuerbaren Quellen zu versorgen.

Auf dem Dach der Worbstrasse 296 und dem Nachbargebäude an der Nussbaumallee 2 sind eine grosse Anzahl Solarpanels installiert worden. Am Alenia-Standort an der Bahnhofstrasse 43 ist eine weitere Anlage geplant. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit sich eine solche Investition lohnt?
Es gibt mehrere Faktoren, die wir prüfen: Zunächst stellen wir sicher, dass das bestehende Dach für eine Photovoltaikanlage geeignet ist und die Solarmodule optimal darauf ausgerichtet werden können. Dass der Name Alenia «die Strahlende» bedeutet, trifft es da ganz gut. Die Gemeinde wird mit einer Sonneneinstrahlung von ca. 1’000 kWh pro Quadratmeter und Jahr verwöhnt. An der Worbstrasse 296 sind z.B. 200 Stück Solarpanels mit einer Neigung von 10° auf einer Aluminiumkonstruktion mit einer Ausrichtung Ost/West verbaut worden. Die Grösse der Photovoltaikanlage sollte immer nur so viel Solarstrom erzeugen, wie man selbst oder im Zusammenschluss mit weiteren Parteien nutzen kann. Das ist wirtschaftlich und ökologisch am sinnvollsten. Stimmen die Grundlagen, beginnt die eigentliche Kopfarbeit: Im Alenia haben wir den Energieverbrauch der letzten zwei Jahre analysiert und ausgerechnet, wieviel Strom zu den Spitzenzeiten pro Viertelstunde benötigt wird – im Fachjargon spricht man vom «Lastgang». An der Worbstrasse 296 ist dies zur Mittagszeit der Fall, wenn bei Thomas Schaad und seinem Team in der Alenia-Küche Hochbetrieb herrscht. Mit der Photovoltaikanlage erzeugen wir rund 60’000 Kilowattstunden Strom pro Jahr.

Das reicht für mehr als ein 4-Gang-Schlemmermenü pro Tag. Wie wird der gewonnene Solarstrom verteilt?
Energiepolitisch verfolgen wir das Ziel, möglichst viele der umliegenden Gebäude in einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (sog.«ZEV») einzubinden. Es ist nachhaltiger, wenn mehrere Parteien von einer Solaranlage profitieren. So können wir die Energiewende schaffen.

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