Zeit schenken – Dankbarkeit ernten
Freiwillige sind für das Alenia Gold wert: Sie stellen ihre Zeit unentgeltlich zur Verfügung, hören zu und sind dort zur stelle, wo es sie braucht. Kurz: Sie machen das Leben etwas schöner, reicher, beglückender.
Nicht alle wissen es: Freiwilligenarbeit hat auch für jene, die sie leisten, viele Vorteile: Laut diversen Studien wirkt sie sich sowohl auf die geistige als auch auf die körperliche Gesundheit positiv aus. Einer Untersuchung der Carnegie Mellon University zufolge erkranken Erwachsene über 50, die regelmässig freiwillig arbeiten, weniger wahrscheinlich an Bluthochdruck als Nichtfreiwillige. Auch die Sterblichkeitsrate ist geringer als bei jenen, die sich nicht um andere kümmern.
Nebst diesen angenehmen, langfristigen Konsequenzen bringen aber Freiwillige auch kurzfristig viel ins Rollen. Oder wie es Regine Schenk, stv. Leiterin Aktivierung und Betreuung, sagt: «Freiwillige sind eine grosse Bereicherung für unsere Bewohnenden und entlasten unsere Mitarbeitenden in der Betreuung, Aktivierung und Gastronomie.» Eine Aussage, der auch Thomas Schaad, Leiter Gastronomie, beipflichtet: «Freiwillige schenken uns ihre Zeit, wovon alle hier im Alenia profitieren.»
Am Kaffeetreff im März, den das Alenia für interessierte Freiwillige durchgeführt hat, wurde ebenso deutlich: Jene, die bereits als Freiwillige aktiv sind, schätzen auch den sozialen Austausch – insbesondere mit anderen Freiwilligen, denen sie bei gemeinsamen Einsätzen oder Anlässen für das Personal begegnen.
Freiwillig engagiert
Möchten Sie einer sozialen, erfüllenden Tätigkeit nachgehen? Im Alenia engagieren sich derzeit über 50 Personen ehrenamtlich. Freiwillige Mitarbeitende brauchen keine besonderen Vorkenntnisse, da sie sorgfältig in die Aufgaben eingeführt werden und regelmässig Weiterbildungen besuchen können. Sie bestimmen ihre Einsatzzeiten selbst und werden bei den Einsätzen durch Fachmitarbeitende unterstützt.
So können Sie sich engagieren:
Mitwirken bei einem Gruppenangebot
- Vorlesen, Werken, Gestalten, Kartenwerkstatt, Stricken, Jassen u. v. m.
- Spaziergänge, Rikschafahrten, Begleitung von Ausflügen
- Mithilfe bei Veranstaltungen, Festen oder im Kulturprogramm
Einzelbetreuung
- Besuche, Gespräche führen
- Unterstützung im Alltag
- Erfüllung individueller Wünsche wie z. B. von Restaurantbesuchen
Mitwirken in der Gastronomie
- Bedienung und Betreuung in unseren Restaurants und Cafeterien
- Begleitung und Mithilfe bei Anlässen und Festen
Interessiert?
Weitere Informationen unter sinnstiftend.ch. Gerne beantworten wir Ihre Fragen auch telefonisch unter 031 950 96 96 oder per E-Mail an freiwillige@alenia.ch.
Was bewegt Menschen, sich frewillig zu engangieren.
Luciana Membrez
«Ich engagiere mich bereits seit 15 Jahren als Freiwillige im Alenia. Wieso ich das mache? Wahrscheinlich ist das meiner sozialen Ader zuzuschreiben. Ich bin selbst noch fit und helfe gerne Menschen, die Unterstützung benötigen und denen es etwas weniger gut geht. Im Alenia war ich bereits an ganz unterschiedlichen Orten im Einsatz, während vieler Jahre in den zwei Cafés, mittlerweile aber vor allem bei Anlässen.
Ob Eier färben, töpfern, Weihnachts- oder Sommerfest – ich packe an, wo es mich braucht. Meistens ruft jemand aus der Aktivierung an, um zu klären, ob ich Zeit habe. Weil mein Mann nach einer Lungenembolie auf meine Unterstützung angewiesen ist, bin ich froh, wenn meine Einsätze nicht länger als zwei Stunden am Stück dauern. Deshalb kann ich im Moment an Ausflügen nicht teilnehmen, wie ich das früher gemacht habe. Hin und wieder besuche ich jemanden ganz spontan im Alenia, um Hallo zu sagen. Das Freiwilligenengagement gibt mir wirklich viel, es sind hier viele tolle Leute im Einsatz.»
Christine Wüthrich
«Ich bin seit 2021 als Freiwillige aktiv. Wir wohnen ganz in der Nähe. Wie ich zu meiner Aufgabe gekommen bin? Eigentlich war es mein Mann, der angefragt wurde, ob er nicht bei der Betreuung der drei Zwergziegen mithelfen wolle. Da er bereits für den Mahlzeitendienst «Flotte Karotte» im Einsatz ist, hat er abgewinkt, aber für mich als Tierliebhaberin war klar, dass das etwas für mich sein könnte. Und in der Tat: Die Aufgabe hat mir auf Anhieb gefallen.
Ich kümmere mich an einem Wochenende im Monat und manchmal an Feiertagen um die drei Ziegen Max, Moritz und Mira. Am Morgen lasse ich sie ins Freie, gebe ihnen Futter, wechsle das Wasser und mache sauber. Am Abend bringe ich sie dann wieder in den Stall zurück. Mittlerweile gibt es eine Art Begrüssungs- und Abschiedsritual zwischen mir und den Ziegen; sie scheinen inzwischen meine Stimme zu kennen und begrüssen mich jeweils mit lauten «Mähs». Der Job bereitet mir grosse Freude, selbst bei schlechter Witterung, und lässt sich gut mit der Betreuung meiner Enkelkinder unter einen Hut bringen. Manchmal helfe ich im Alenia zudem an Anlässen aus wie kürzlich beim Tanznachmittag, auch das ist ein bereicherndes Engagement. Das Alenia zeigt uns immer wieder, wie stark solche Einsätze wertgeschätzt werden.»
Beat Burri
«Ich wollte nach meiner Pensionierung etwas Sinnstiftendes, Befriedigendes tun. Mein Vater, der zuletzt im Alenia betreut wurde, ist noch vor dem Lockdown gestorben. Es hat mich beeindruckt, zu sehen, wie man hier mit den Leuten umgeht. Was mir als Freiwilligem besonders gut gefällt? Ich finde es unglaublich bereichernd, zu hören, was die Bewohnerinnen und Bewohner früher gemacht haben. Es ist ein Stück Zeitgeschichte, das sie mir bei solchen Begegnungen preisgeben.
Ich habe keine Berührungsängste, gehe gerne auf Leute zu und interessiere mich für Geschichten, die das Leben schreibt – mit allen Höhen und Tiefen. Auch mag ich es, andere Ansichten und Perspektiven kennenzulernen, bin offen für Überraschungen und alles, was nicht 08/15 ist. Meistens engagiere ich mich am Montagnachmittag an der Worbstrasse. Eine Person besuche ich nur einmal im Monat, andere häufiger. Wichtig ist, dass es zwischen Freiwilligen und Bewohnenden harmoniert, dann profitieren beide Seiten. Wir sind schliesslich alle nur Menschen.»
