«Ich bin vom ganzen Team sehr beeindruckt»

Barbara Hohl ist seit Juni 2022 Bereichsleiterin der Spitex Muri-Gümligen. Was treibt sie an, wohin will sie die Organisation steuern? Wir haben die neue Frau an der Spitze gebeten, einige Sätze zu vervollständigen.

Nach meinem ersten Arbeitstag hatte ich viele neue Informationen zu «verdauen» und spürte wieder einmal, wie dynamisch und lebhaft es in einer Spitex zu und her geht.

Mein beruflicher Werdegang in aller Kürze: Bei meinen Arbeitsstellen ging und geht es um Menschen bzw. darum, sie im Alltag zu entlasten, zu unterstützen oder in ihrer Entwicklung zu fördern.

Wenn ich nicht am Arbeiten bin, bin ich auch privat sehr aktiv. Ich mag es, Neues zu lernen oder zu entwickeln, in der Natur unterwegs zu sein, und ich schätze gute Gesellschaft.

Meine wichtigste Erkenntnis nach 100 Tagen im Amt: Ich bin vom ganzen Team sehr beeindruckt und froh, über genügend Mitarbeitende zu verfügen. Sie setzen sich jeden einzelnen Tag für andere ein, sind motiviert, identifizieren sich mit ihrer Arbeit und leisten so wertvolle Dienste – teilweise unter herausfordernden Umständen.

Der Zusammenschluss des Alenia und der Spitex Muri-Gümligen hat zwei Unternehmen zusammengeführt, die den gleichen Fokus haben: Menschen zu unterstützen und zu begleiten, wenn sie nicht mehr allein zurechtkommen. Der Kreis der Betreuung von zu Hause (ambulant) übers Wohnen mit Dienstleistungen bis hin zur Betreuung im Langzeitbereich(stationär) hat sich so geschlossen.

Was bei der Zusammenarbeit mit Menschen mit Unterstützungsbedarf besonders wichtig ist: Dass wir sie wahrnehmen und respektieren, so wie sie sind. Für mich bedeutet das, zuzuhören, aufmerksam, flexibel und offen zu sein.

Die grössten Herausforderungen, die auf die Spitex in Zukunft zukommen, sind die zunehmenden Zielkonflikte. Steigende Ansprüche, Erwartungen und Komplexität führen zu höherem Aufwand und zu steigenden Kosten. Gleichzeitig stehen wir stark reglementierten Rahmenbedingungen gegenüber und müssen unserer Rechenschaftspflicht und den Finanzvorgaben gerecht werden.

Um nur ein Beispiel aus dem Alltag zu nennen: Eintritte finden zunehmend nicht mehr wie angemeldet und geplant statt. Das sieht dann so aus: Ein Spital meldet uns am Freitagnachmittag, dass ein Patient entlassen wird und am Abend unsere Hilfe benötigt. Da die Spitex eine Versorgungspflicht hat, müssen wir auch kurzfristige und unwirtschaftliche Einsätze übernehmen. Für uns bedeutet das: Wir stellen eiligst die Tagesplanung um und informieren alle Mitarbeitenden, damit wir diesen Einsatz ausführen können.

Was besonders anspruchsvoll ist: Oft sind die im Austrittsbericht aufgeführten Medikamente vor Ort nicht vorhanden, fehlt das benötigte Material oder ist die weitere Behandlung nicht nachvollziehbar. Wir müssen dann die zuständige Person kontaktieren, um die benötigten Informationen oder Utensilien zu bekommen. Solche Vorfälle haben in letzter Zeit deutlich zugenommen und sind aufwendig, belastend, fehleranfällig und unwirtschaftlich, da wir unseren (Mehr-)Aufwand nicht verrechnen können. Dieser Spagat zwischen Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit hat grossen Einfluss auf die tägliche Arbeit.

×

Hello!

Click one of our contacts below to chat on WhatsApp

× Melde dich!