Gemeinsam sind wir stärker

Im kommenden Jahr wird die Spitex Muri-Gümligen in das Alenia integriert. Alenia-Direktor Peter Bieri und die Spitex-Geschäftsführerin Lisa Fankhauser werfen einen Blick in die gemeinsame Zukunft. 

Mit Tatkraft in eine gemeinsame Zukunft.

Peter Bieri: Bislang warst du, Lisa die alleinige Geschäftsleiterin der Spitex Muri-Gümligen, hast die Gesamtverantwortung während 12 Jahren mit viel Freude getragen. Zusammen haben wir die Aufgaben neu verteilt. Ab 2022 wirst du Alenia-Bereichsleiterin für den ambulanten Spitex-Bereich, und direkt mir unterstellt sein. Wie empfindest du diese Veränderung? 
Lisa Fankhauser: Die Weiterentwicklung des Betriebs steht bei mir immer klar im Vordergrund. In den nunmehr 15 Jahren, in denen ich erfahren durfte, dass das Alenia und die Spitex Muri-Gümligen in vielen Bereichen erfolgreich zusammengearbeitet haben, scheint es mir ein natürlicher Prozess, dass wir nun diesen Weg beschreiten werden: Wir kennen und vertrauen uns, haben grossartige und schwierige Zeiten miteinander erlebt. Für mich ist es daher kein Rück-, sondern ein Fortschritt, dass wir die künftigen Herausforderungen mit der neuen Aufgabenverteilung noch besser meistern können.

Peter Bieri: Meine Mutter ist 98 Jahre alt und bezieht Spitex-Leistungen. Welche Vorteile ergeben sich künftig, wenn sie bei euch bis jetzt Spitex-Kundin gewesen wäre? 
Lisa Fankhauser: Für Kundinnen und Kunden wie deine Mutter entstehen viele Vorteile: Es gibt älteren Menschen Sicherheit zu wissen, dass sich im Wohnen mit Dienstleistungen im Alenia meist die gleichen Mitarbeitenden um sie kümmern werden und bei Fragen ansprechbar sind, zu denen sie während fünf bis zehn Jahren eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut haben. Bei der Ausstrahlung gegen aussen vereinfacht ein Verbund vieles, da Kunden und ihre Angehörigen eine einzige Anlaufstelle für die Beratung und Vermittlung von bedürfnisorientierten Hilfe- und Pflegeleistungen erhalten.

Lisa Fankhauser: Kürzlich hast du einen halben Tag lang Manuela Jakob, der Leiterin für die Einsatzplanung der Spitex Muri-Gümligen, über die Schulter geschaut. Was waren deine Eindrücke? 
Peter Bieri: Ich war schwer beeindruckt. Als ich gegen 8 Uhr morgens eintraf, ging es bei euch schon zu und her wie in einem Bienenstock. Die meisten Spitex-Mitarbeitenden waren bereits ausgeschwärmt. Damals erlebte ich eure Flexibilität in Echtzeit! Wenn Manuela im System eine Planänderung vornahm, war diese innert Sekunden für alle Spitex-Mitarbeitenden sichtbar. Auf ihren Tablets können sie ihre Einsatzzeiten abrufen und sehen genau, wo sie im Verlauf des Arbeitstages hinmüssen und welche Dienstleistungen sie erbringen. Dadurch werden sie befähigt, ihre Einsätze effizient zu koordinieren und gewährleisten eine korrekte Erfassung aller notwendigen Daten.

Peter Bieri, Direktor Alenia im Gespräch mit Lisa Fankhauser, Geschäftsleiterin Spitex Muri-Gümligen

Peter Bieri: Manuela zeigte mir auch, wie die Pflegeplanung und Leistungserfassung funktionieren. Wie ist dieses System eigentlich entstanden? 
Lisa Fankhauser: Die digitale Transformation der Spitex begann vor 17 Jahren mit sogenannten «Pocket-PCs», also PCs im Taschenformat, welche durch immer leistungsfähigere Tablets ersetzt wurden. Mittlerweile sind die einzelnen Geräte im gemeinsamen System miteinander vernetzt und können laufend aktualisiert werden. Die Funktionen gehen heute weit über die Leistungserfassung hinaus: Auf den Tablets können die Einsatzpläne, die Pflegedokumentation, Arztberichte oder die Medikamente aber auch Kontaktdaten zu Angehörigen eines Kunden mit einem Klick abgerufen werden. Das erleichtert den Alltag der Mitarbeitenden deutlich, zudem vermeiden wir unnötige Wegzeiten oder Leerläufe, sparen dadurch Zeit und somit Kosten ein.

Lisa Fankhauser, seit 2006 bei der Spitex Muri-Gümligen und ab 2022 Bereichsleiterin Spitex bei Alenia

Peter Bieri: Wie profitieren die Kundinnen und Kunden von der Digitalisierung?
Lisa Fankhauser: Die Digitalisierung zeigt beispielhaft die hohe Qualität und Dienstleistungsorientierung der Spitex: Vor 15 Jahren waren die Kunden und Abläufe relativ beständig, wir konnten weit vorausplanen. Das ist heute nicht mehr so: Wir werden am Vorabend über den Spitalaustritt einer Person informiert, die am nächsten Morgen auf Spitex-Dienstleistungen angewiesen ist. Konkret heisst das, dass wir in kürzester Zeit die spezifischen Arztberichte einholen und die benötigten Medikamente besorgen müssen, damit die Person von uns optimal weiterbetreut werden kann. Deshalb sind die neuen Technologien von unschätzbarem Wert für die gesamte Spitex-Landschaft.  Das Credo der Spitex lautet, schnell, zuverlässig und vor allem flexibel zu sein. 


Peter Bieri: Wie prägend ist diese Haltung bei dir selbst? 
Lisa Fankhauser: Meine Devise war es immer, in Bewegung zu bleiben und den Betrieb weiterzuentwickeln. So bleibt man nicht stehen oder hinkt den aktuellen Bedürfnissen hinterher. Diese Haltung hat sich bewährt, die Spitex Muri-Gümligen ist sehr fortschrittlich und produktiv unterwegs. 

Lisa Fankhauser: Per Ende Jahr bezieht die Spitex ihren neuen Standort an der Bahnhofstrasse 43. Die weiteren Alenia-Standorte an der Worbstrasse und Nussbaumallee liegen räumlich alle nah beieinander. Was wirst du tun, damit die Integration aller Mitarbeitenden gewährleistet ist?
Peter Bieri: Das ist eine zentrale Frage, die ich mir bis zum heutigen Tag immer wieder gestellt habe. Für die Mitarbeitenden wie auch für die Bewohnenden und ihre Angehörigen ist es besonders wichtig, dass die Leitung nahbar und präsent ist. Daher werde ich künftig ein bis zwei Mal in der Woche an der Bahnhofstrasse 43 arbeiten, damit ich an allen Alenia-Standorten direkt ansprechbar bin. Wenn Mitarbeitende Geburtstag oder ein Dienstjubiläum feiern, schreibe ich ihnen eine Karte und bringe persönlich ein kleines Geschenk vorbei. 

Peter Bieri, seit über 20 Jahren in verschiedenen Funktionen bei der Alenia

Lisa Fankhauser: Wenn jemand meiner rund 40 Mitarbeitenden frühmorgens bei uns in den Betrieb kommt, spüre ich sofort, wenn es ihm oder ihr gut geht oder jemand bedrückt ist. Im Alenia sind rund 250 Mitarbeitende angestellt. Wie gelingt es dir, den Kontakt zu jedem einzelnen aufrecht zu erhalten? 
Peter Bieri: Ich kenne die meisten persönlich, nur bei den wechselnden Lernenden muss ich manchmal zweimal nach dem Namen fragen. Ich halte nichts von Förmlichkeiten, ich bin mit allen «Duzis». Wenn mir jemand im Haus entgegenkommt, mit dem ich noch nicht viele Worte gewechselt habe, hole ich das unmittelbar nach. Ich bin ein neugieriger und interessierter Mensch, der frei heraus fragt: Was tust du gerade, darf ich dich begleiten? So komme ich ins Gespräch – ganz einfach und unkompliziert. Das erwarte ich auch von den Mitarbeitenden: Wir stehen noch am Anfang, im Verlauf der kommenden Monate und Jahre werden wir gemeinsam wachsen und stärker werden.

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